Ringe aus weißer und dunkelbrauner Taguanuss: ein Effekt wie Elfenbein
Ringe aus Tagua

Für Weltladenurgesteine ein alter Hut, ich, die ich mich nicht so oft in der Schmuckabteilung umsehe, war doch etwas überrascht, als ich die oben gezeigten Ringe beim Stöbern im Fellbacher Weltladen gesehen habe. Ich konnte das Material nicht einordnen. Das braune war klar Holz, aber das weiße? Knochen? Plastik? Alles irgendwie nicht ganz.

Schnell war jemand zur Hand, der wusste, was das ist: Tagua. Eine Nuss. Steinnuss, um genau zu sein. Die Steinnuss ist die Frucht einer Palmenart, die vorwiegend in Ecuador wächst und Samen bildet, die frisch geerntet innen eine Flüssigkeit ähnlich der Kokosmilch haben und nach langer Trocknung wörtlich knochenhart werden. Die äußerste Haut ist braun, darunter wird es weiß. Durch Sonneneinstrahlung dunkelt die Farbe nach, erhitzt man sie in Feuer wird sie komplett braun und die „holzartige“ Maserung tritt besonders hervor.

Besonders faszinierend ist die bei Trocknung entstehende Maserung. Tagua lässt sich sehr gut schnitzen, glänzend polieren, nimmt Farbe sehr gut an, splittert nicht und ist einfach ein rundum angenehmes Material. Man kann sich sofort sehr viele Dinge vorstellen, die aus diesem Material ganz großartig wären und auch sehr lange hergestellt wurden, bis die Plastikindustrie dann deutlich billigeres Material für zum Beispiel Knöpfe und Schachfiguren hergestellt hat.

Wie im ersten Absatz angedeutet: wir haben aus diesem Material Schmuck. Hier einige Beispiele für Ringe, Ketten, Ohrringe. Auf dem Detailbild der türkisfarbenen Kette sieht man die zarte Maserung besonders schön.

Tagua wird auch als „veganes Elfenbein“ bezeichnet
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