Am Samstag den 27. April fand die alljährliche Saatgut – und Pflanzentauschaktion der Evangelischen Kirchengemeinde, der Initiative Nachhaltigkeit und des Stadtteil- und Familienzentrums der Stadt Fellbach statt. Im Stadteil- und Familienzentrum trafen sich bei bestem Wetter Garten- und Pflanzenfreunde, um Gemüse-, Zier- und Zimmerpflanzen zu tauschen. Sogar Weidenstecklinge waren dabei. Liebevoll verpackte Samen von verschiedenen Blumen- und Gemüsesorten konnten ebenfalls mitgenommen werden. Da man beim Aussähen und Ziehen oft mit zu vielen Setzlingen gesegnet wird, ist diese Tauschbörse die ideale Gelegenheit, seinen eigenen Reichtum mit anderen zu teilen und dafür Pflanzenschätze zu bekommen, die man selbst nicht hat. Wer es selbst einmal versucht hat, weiß, wie viel Arbeit aber auch wie viel Freude das Selbstziehen von Pflanzen machen kann.
Für unsere Ernährung sind wir auf Nutzpflanzen angewiesen. Umgerechnet stehen jedem*r 2000m2 Ackerland zur Verfügung. Darauf müssen die Lebensmittel aber auch die Nahrungsmittel für die Tiere, die wir essen, angebaut werden. In der EU verbrauchen wir durchschnittlich 2700m2 pro Person. Da stellen sich Fragen nach globaler Gerechtigkeit. Außerdem ist die weltweite Nutzung der Ackerflächen sehr unterschiedlich. Dünger- und Pestizideinsatz erhöhen zwar kurzfristig die Erntemengen, laugen aber langfristig den Boden aus. Was genau bedeuten meine 2000m2 und was wird damit gemacht? Das Projekt Weltacker der Zukunftsstiftung Landwirtschaft hat eine interessante Plakatausstellung zu unserer Ernährung durch Landwirtschaft zusammengestellt. Diese haben wir aktuell ausgeliehen und sie bei der Saatgut- und Pflanzentauschaktion gezeigt.
Von den Plakaten erfährt man zum Beispiel, was auf Europas Äckern angebaut wird, wieso wir so viel importieren, wie sich unser Fleischkonsum auf die Landwirtschaft auswirkt, woher die Ertragsunterschiede in den einzelnen Ländern kommen und was wir verschwenden. So lernt man unter anderem, dass auf 2000m2 fruchtbarer Erde 20 Billiarden Lebewesen leben. Und würden wir auf den 2000m2 nur Kartoffeln anbauen, könnten wir 8500kg ernten. Aber wer will schon nur Kartoffeln essen. Die Ausstellung gibt einen guten Einblick, welchen Einfluss wir mit unserer Ernährung auf die weltweite Landwirtschaft haben.
Wir zeigen die Ausstellung noch einmal am Maikäferfest und am fairen Frühstück am Weltladentag. Im Schaufenster des Weltladens hängen die Plakate in wechselnder Reihenfolge.