Das Ergebnis…mal sehen ob sie gut wachsen

Ein Vorteil der Kokosblöcke springt einem förmlich ins Auge, wenn man ihn neben die gleiche Menge (9 Liter) Blumenerde legt: er ist viel leichter zu transportieren. Wenn man mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist, ist das ein gewichtiges Argument. Kokossubstrat hat noch mehr zu bieten: es ist frei von Unkrautsamen oder Pilzen, speichert Wasser und Nährstoffe und behält seine Struktur beim Gießen. Damit eignet sich Kokossubstrat super für junge und ältere Pflanzen, solange man Nährstoffe zuführt. Am besten mit torffreien Alternativen, denn „der Torf gehört ins Moor“, wie der NABU so schön sagt. Doch jetzt kommt ein Knackpunkt: Zwar ist Kokossubstrat in der Regel ein Abfallprodukt der Kokosproduktion, aber der Anbau von Kokospalmen erfolgt ähnlich wie Palmöl oft in großen Monokulturen unter sehr schlechten Arbeitsbedingungen (siehe Regenwald.org).

Der Kokosblock von GEPA kommt aus einer Fair-Trade zertifizierten Fabrik in Sri Lanka mit fairen Arbeitsbedingungen und Krankenversicherung für die Mitarbeiter*innen. Den Bauern werden für die Bio-Kokosnüsse ordentliche Preise bezahlt, d.h. auch sie profitieren von den sozialen Vorteilen des fairen Handels. Doch wie ist es mit der Kokoserde zu gärtnern? Ich habe es einfach mal ausprobiert und einige Jungpflanzen damit pikiert:

Um die Kokosblöcke herzustellen werden die Pflanzenfasern der Kokospalme zerkleinert, sterilisiert und dann trocken zusammengepresst. Das macht sie so schön klein und leicht. Um die Kokoserde verwenden zu können muss man sie daher erst einmal wässern. Dazu habe ich den Kokosblock in einen Eimer gelegt und mit ca. 6 Litern Wasser übergossen. Laut Hersteller soll man die Mischung 30 Minuten quellen lassen. Ich fand den Block aber nach dieser Zeit immer noch sehr hart und habe es daher über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag war der Block schon sehr schön zerfallen und ich konnte den Rest einfach mit der Hand zerkrümeln.

So wurde aus einem kleinen harten Block sehr schön krümlige Erde.

Da meine Pflänzchen, die ich pikieren wollte, schon etwas größer waren, habe ich der Kokoserde Nährstoffe hinzugefügt. Ich habe dazu etwas herkömmliche torffreie Blumenerde in Bioqualität dazu gemischt. Torf dient in normaler Blumenerde als Wasserspeicher und lockert die Erde auf. Beides braucht man bei Kokoserde nicht, da sie diese Funktion schon übernimmt. Für den Abbau von Torf werden Moore trocken gelegt. Dadurch sterben Pflanzen und Tiere und das im Moor gebundene Co2 wird frei gesetzt. Daher verzichte ich in meinem Garten auf Torf. Und so sieht meine fertige Mischung aus.

Mit dieser Mischung habe ich jetzt kleine Töpfe befüllt. Ich sammle immer alle Plastiktöpfe von Pflanzen und verwende diese für die Anzucht wieder. Eine Alternative sind Saatgutschalen, z.B. die von Fair Rubber. Für das Pikieren Erde in den Topf einfüllen und etwas andrücken.

Dann habe ich mit einem kleinen Stock ein Loch in die Erde gemacht….

…und vorsichtig ein Pflänzchen aus dem Anzuchttopf (im Hintergrund) gelöst. Dabei muss man gut aufpassen, um die Wurzeln so wenig wie möglich zu verletzen. Die Wurzeln vorsichtig in das Loch setzen und rund herum Erde andrücken.

Zu guter Letzt noch ordentlich gießen und an ein warmes Plätzchen stellen. Und hoffen, dass alles gut anwächst.

Mein Fazit: Mir hat es sehr viel Spaß gemacht mit der Kokoserde zu arbeiten. Schon das Zerkrümeln der Erde nach der Wässerung war toll. Die fertige Erde ließ sich sehr gut verarbeiten. Sie füllt sich schön gleichmäßig in die kleinen Töpfe, da sie keine großen Bestandteile enthält (wie manchmal bei Blumenerde der Fall). Sie lässt sich gut andrücken und bleibt dabei aber trotzdem locker, so dass ich einfach die Löcher hineindrücken konnte. Und sie ist beim Gießen stabil geblieben und hat das Gießwasser sehr gut aufgenommen (wie ein Schwamm). Es ist keine Erde beim Gießen weggeschwemmt worden und auch die Schichten unterhalb der Oberfläche waren nach dem Gießen schön feucht. Wie es den kleinen Wurzeln in dieser Erde geht, ob sie tatsächlich schön Luft bekommen und gut mit Wasser versorgt werden, wird das Wachstum der Pflänzchen zeigen. Ich bin gespannt. Sie stehen jetzt erst einmal auf der Terrasse in der Sonne (wenn die denn mal scheint). Hat jemand erkannt, was ich denn da pikiert habe? Kleiner Tipp: es ist kein Obst oder Gemüse. Wer es erkannt hat (oder raten möchte) darf gern einen Kommentar da lassen.

Praxistest: Pikieren mit Kokossubstrat
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